5 Materialien die du für dein DIY-Projekt im Pferdestall verwenden kannst

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Hier stelle ich dir die verschiedenen Holzarten mit ihren Vor- und Nachteilen vor. Denn Holz ist nicht gleich Holz und je nach Anforderung muss man zu unterschiedlichen Materialien greifen.

Pferde wiegen im Durchschnitt 600 kg, sind experimentierfreudig und oft zerstörungswütig. Wir wollen unser selbst gebautes System ja lange nutzen können und keine Verletzungen riskieren. Deshalb gibt´s hier erst einmal einen Überblick über verschiedene Materialien die du verwenden kannst.

Vorweg kann ich dir nur ans Herz legen von billigen, gesundheitsschädlichen und vor allem filigranen Produkten Abstand zu halten und mit hochwertigen und vor allem robusten Materialien zu arbeiten.

Jedes Fütterungssystem hat unterschiedliche Materialanforderungen – je nach Größe der Box und Pferdeverhalten (die „Zerstörer“-Hafis dürfen sich gerne angesprochen fühlen) muss das Holz mehr oder weniger belastbar sein. Wir unterscheiden zu Beginn einmal grundsätzlich zwischen Massivholz und Holzwerkstoffen.


1. Massivholz oder Vollholz

Massivholz  oder Vollholz ist quasi ein richtiges Stück Baum, genau so wie es gewachsen ist und wird nicht aus vielen Teilen zusammengesetzt. Es wird als Schnittware in Form von einzelnen Brettern in unterschiedlicher Länge und Stärke verkauft. Holz arbeitet je nach Trocknungsgrad noch mehr oder weniger nach und kann sich im Laufe der Zeit noch stark verändern und verziehen.

Massivholz oder Vollholz in Form von Brettern.

Holzwerkstoffe werden durch das Verpressen oder Verleimen von unterschiedlich großen Holzteilen hergestellt. Sie verfügen in allen Ebenen über die gleichen Eigenschaften, sind wuchsfehlerfrei und können in großen Mengen produziert werden. Der klare Vorteil gegenüber Massivholz ist die höhere Tragfähigkeit und Belastbarkeit durch die verarbeitete Mehrschicht-Struktur. Zudem sind sie witterungsbeständig und biegebeständig – ein ausschlaggebendes Kriterium für den Einsatz bei Pferden und im Offenstall. Holzwerkstoffe kann man in verschiedenen Stärken und Größen in Form von Platten kaufen.


2. Klassische Spanplatte oder OSB

Spanplatten zählen zu den günstigen Werkstoffen. Sie bestehen aus unterschiedlich großen geleimten Spänen, also losem Material, und werden in drei bis fünf Schichten zu Mehrschichtplatten gepresst. Sie sind daher einerseits leichter zu verarbeiten, jedoch bei weitem nicht so belastbar wie beispielsweise eine Multiplexplatte. Da sie auch nicht wetterfest sind und bei Nässe und ungünstigen Witterungsverhältnissen leicht aufquellen, sind sie nur für den Innenausbau geeignet, beispielsweise zum Bauen von Sattelschränken und Futterkisten zur Aufbewahrung von Kraftfutter.

Spanplatte

Sperrholzplatten sind eine besondere Form der Holzwerkstoffe und werden wiederum aus einem Verbund von mehreren Holzplatten hergestellt, indem sie kreuzweise miteinander verleimt und gepresst werden. Dadurch können sie sich nicht mehr so leicht verziehen wie Vollholz.

Sie sind quasi „abgesperrt“ gegen äußere Einflüsse und arbeiten nicht mehr nennenswert nach.

Sie eignen sich daher ideal zur Herstellung von Heuboxen im Innen- und überdachten Außenbereich. Der Preis richtet sich nach der gewählten Qualitätsstufe – A-Qualität ist beispielsweise komplett astfreies helles Sperrholz und C-Qualität wäre minderwertiges Sperrholz, das natürliche Fehler wie Risse und ausgefallene Äste aufweisen darf.


3. Muliplexplatte

Muliplexplatten bestehen aus mindestens fünf gleich starken Funierlagen und sind mindestens 65 mm stark. Bei der Herstellung werden mehrere Holzlagen aufeinander gelegt und mit wasserfestem Leim zusammengepresst. Sie eignen sich hervorragend für Konstruktionen im Innen- und Außenbereich. Sie sind hochbelastbar und werden sehr oft für tragende Konstruktionen beim Hausbau, für Treppenstufen, Arbeits- und Werkbänke verwendet.

Multiplexplatte

4. Siebdruckplatte

Wenn beide Oberflächen von Multiplexplatten mit Phenolharz beschichtet sind, spricht man von sogenannten Siebdruckplatten. Die beschichteten Platten kommen vor allem bei Projekten zum Einsatz, wo Witterungsbeständigkeit und eine rutschfeste Oberfläche wichtig sind. Diese besonderen Multiplexplatten sind im Vergleich zu den anderen Materialen am teuersten. Zur Pferdefütterung sollten sie aufgrund der krebserregenden Eigenschaften der Beschichtung meiner Meinung nach nicht verwendet werden.

Siebdruckplatte

5. Brettsperrholz oder Dreischichtplatte

Dreischichtplatten sind eine spezielle Form von Sperrholzplatten und bestehen aus drei kreuzweise verleimten Massivholz-Brettlagen. Erhältlich sind die Platten in unterschiedlichen Größen und Stärken. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist absolut in Ordnung, sie liegen jedoch im oberen Preissegment. Die Platten sind formaldehydfrei verleimt, leicht zu schneiden und zudem gut belastbar, widerstandsfähig und vor allem rissarm beim Verschrauben.

Dreischichtplatte

Vorteile der Dreischichtplatten:
hohe Stabilität
Maßgenauigkeit
gute Belastbarkeit
Widerstandsfähigkeit
geringes Gewicht
lange Lebensdauer
rissarm beim Verschrauben

Die Dreischichtplatte ist ganz klar mein Favorit beim Bau von Heuboxen. Da ich einen hohen Anspruch an die Stabilität der Box habe, verwende ich hauptsächlich 27 mm starke Platten.


Alle Materialien kannst du dir übrigens ganz bequem im Baumarkt zuschneiden lassen.

Bei Fragen – einfach fragen 🙂 Wie immer – ich freu mich.